Throwback: Girls´ Day 2023

Am 27.04.2023 fand der diesjährige Girls´ Day statt. Auch in diesem Jahr begrüßten wir die teilnehmenden Mädchen an unserem Häffner-Standort in Marbach am Neckar. In diesem Artikel blicken wir nochmal zurück und fragen Chemielaborantin Mirela Skrbo, warum sie jungen Frauen eine Ausbildung in der Chemiebranche empfiehlt.


Nach einer kurzen Begrüßungsrunde ging es am diesjährigen Girls´Day auch schon los. Die fünfzehn Mädchen wurden in drei Gruppen eingeteilt und durften sich auf einen spannenden Tag rund um die Welt der Fachbereiche Chemie und Logistik freuen. Das Team aus unserem Labor, hatte bereits im Vorfeld spannende Experimente vorbereitet. Diese durften die Mädchen unter Anleitung von Chemielaborantin Mirela Skrbo, mit Unterstützung unserer beiden Auszubildenden Sena Ertek und Hanna Koch, durchführen.

Eigene Pflegeprodukte? Chemie macht´s möglich

Der erste Versuch erlaubte den Teilnehmerinnen eigene Lippenpflegestifte herzustellen. Hierzu mischte Mirela Kakaobutter, Kokosöl und Vitamin E zu einer Masse an, welche die Mädchen erhitzen und anschließend mit einem ätherischen Öl ihrer Wahl vermengen durften. Bei der Wahl des passendes Öls, setzte sich vor allem Vanille durch, aber auch Rose fand seineFans. Das fertige Gemisch wurde anschließend in einen passenden Behälter gefüllt, worauf die Mädchen noch ein schmückendes Etikett anbringen konnten. Et voíla: am Ende des Girls´ Days waren die Pflegestifte im Kühlschrank ausgehärtet und konnten direkt ausprobiert und selbstverständlich mit nach Hause genommen werden. Beim zweiten Versuch hatten die Mädchen die Chance, eigenständig Straßenmalkreide in ihrer Lieblingsfarbe herzustellen. Hierfür mischten sie Calciumsulfat – auch bekannt als Gips – mit Wasser und der gewählten Farbe und füllten das Gemisch in vorgefertigte Formen. So entstand eine farbenfrohe Auswahl, die nach dem Trocknen für individuelle Straßenkunst verwendet werden konnte.

Sauer oder Basisch?

Sauer oder basisch? Dieser Frage konnten die potenziellen Chemielaborantinnen bei einem weiteren Versuch auf den Grund gehen. Hierbei spielte der PH-Indikator die Hauptrolle. Ein Grundgemisch aus Essig, Spülmittel, Leitungswasser, Sodalösung, Spülmaschinentabs, Kernseife und Spülmittelpulver wurde in Wasser aufgelöst und jeweils in Reagenzgläser gefüllt. Anschließend tropfte man in jedes Glas etwas Rotkohlsaft und die Mädchen konnten anhand einer Skala durch die Farbveränderung der jeweiligen Flüssigkeit den PH-Wert bestimmen. Dadurch fanden sie heraus, wie sauer oder basisch die jeweilige Lösung war. Reinigungsmittel helfen nicht nur der Industrie, sondern auch in privaten Haushalten regelmäßig zur Aufrechterhaltung der Hygiene und Sauberkeit. Daher ist es durchaus praktisch zu wissen, wie Reinigungsmittel selbstständig hergestellt werden können. Hierfür hatte Mirela Tenside in einer Flasche vorbereitet. Die Mädchen mischten noch ihre favorisierte Farbe und eine geringe Menge zehn-prozentige Kochsalzlösung dazu. Dadurch entstanden viele bunte und dickflüssige Reinigungsmittel.

Chemie und Farbenlehre – wie passt das zusammen? Um das herauszufinden, lernten die Mädchen die sogenannte Chromatografie kennen – eine Methode um Gemische zu trennen. Für den Versuchsaufbau benötigten die Mädchen bunte Filzstifte, ein rundes Filterpapier mit einem Loch, wodurch ein zweites gesteckt wurde und ein zur Hälfte gefülltes Wasserglas. Auf das Filterpapier konnten die Mädchen beliebige Muster malen und dieses im Anschluss in das Wasserglas tauchen. Durch das zweite Filterpapier wurde das Wasser nach oben gezogen und verbreitete sich bis zu den gemalten Strichen. Dort reagierte es mit dem Filzstift und trennte die Farben. Somit konnten die Mädchen genau sehen, wie sich die einzelnen Farben zusammensetzten.

Frisch gestärkt ans Werk

Nach zahlreichen Eindrücken, war Zeit für eine Mittagspause. Die Mädchen wurden mit belegten Brötchen, Brezeln und Keksen gestärkt und bekamen anschließend noch eine Runde Eis zum Nachtisch spendiert. Nun waren alle neugierig auf die Entdeckungstour durch den modernen Lagerbereich des Marbacher Standortes. Hierfür wurden die Mädchen in zwei Gruppen aufgeteilt. Als Highlight führte der stellvertretende Lagerleiter Kay Haferkorn die Mädchen durch das Hochregallager. Während die eine Gruppe das Lager besichtigte, durfte die andere ihre selbst hergestellten Produkte professionell verpacken. Dazu wurden von der Dr. Wieland GmbH & Co. KG (Mitglied der Häffner-Unternehmensgruppe) freundlicherweise ausreichend Kartons, Füllmaterial, Klebeband und Etiketten zur Verfügung gestellt.

Die auffälligen grün-gelben Häffner-LKW sind ein wichtiger Teil des logistischen Unternehmensalltags. Die großen Fahrzeuge sind selbst für Erwachsene beeindruckend und nicht jeder hatte schon einmal die Chance in einem Führerhaus zu sitzen. In diesem Punkt haben die Mädchen nun vielen anderen Menschen eine Erfahrung voraus. Sie staunten nicht schlecht, als sie Rampe, Ladefläche und sogar den Fahrersitz eines unserer LKW erkunden durften.

Das Outdoor-Highlight zum Schluss, war die Herstellung von „Elefantenzahnpasta“. Dafür wurde zwar kein echter Elefant benötigt, aber aus Sicherheitsgründen ebenso viel Platz, wie ein Dickhäuter einnehmen würde. Chemielaborantin Mirela hat für den Versuch ein großes Gefäß mit Wasser vorbereitet. Dieses füllte sie gleichzeitig mit in Wasser aufgelöstem Kaliumodid-Salz und Wasserstoffperoxid. Damit das Experiment gelingt, müssen beide Stoffe getrennt voneinander in das Wassergefäß gegossen werden. Durch die Reaktion der verschiedenen Stoffe entstand ein großer, fluffiger rosa Schaum der seine Farbe dem rosa Spülmittel verdankte.

Damit endete der diesjährige Girls´ Day. Wie man auf den Bildern sehen kann, hatten die Teilnehmerinnen und auch unser Team großen Spaß. Wir freuen uns, einen kleinen Einblick in unsere Berufswelt weitergegeben zu haben und hoffen, dass wir das ein oder andere Mädchen künftig bei einer Karriere in der chemischen Industrie begleiten dürfen. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!

HIER haben wir für Sie weitere Bilder und das komplette Interview mit unserer Chemielaborantin Mirela Skrbo zusammengestellt.