24 Jahre bei Häffner – Ein Rückblick von Ralf Nieß zum Betriebsaustritt

In Kürze verabschieden wir den langjährigen Leiter der Abteilung Logistik Ralf Nieß in den wohlverdienten Ruhestand. Im Interview blickt er auf die zahlreichen Häffner-Jahre zurück, erzählt was sich in über zwei Jahrzehnten in seinem Fachbereich verändert hat und auf welche Aspekte des Ruhestands er sich nach dem Betriebsaustritt im Besonderen freut.


Herr Nieß, Sie verlassen die Firma Häffner zu Ende November 2022 in den wohlverdienten Ruhestand. Auf wie viele Jahre Betriebszugehörigkeit können Sie nun zurückblicken?
Ich bin nun 24 Jahre bei Häffner – am 01.01.1999 habe ich begonnen.

Sie haben viele Jahre die Verantwortung über den Bereich Logistik bei Häffner gehabt, wie beurteilen Sie die Entwicklung des Fachbereichs in Ihrer Dienstzeit im Unternehmen?
Es hat sich über die Jahre viel geändert. Zu nennen sind beispielsweise die Einführung der Speditionsabwicklung und Shuttle-Systeme sowie die Beschaffung größerer LKW. Dadurch reduziert sich der Fuhrpark zwar in der Anzahl der Fahrzeuge, wir können uns dadurch allerdings besser auf die Kundenbedarfe abstimmen und unsere Touren agiler planen. Durch die Einführung von Wechselsystemen konnten wir zudem die Flexibilität bei Tank- und Stückgut erhöhen.

Ralf Nieß
Ralf Nieß

Sie waren neben der Haupttätigkeit bei Häffner auch in der Verbandsarbeit sehr aktiv. Wie beurteilen Sie die Rolle der Fachverbände in der täglichen Arbeit im Bereich Logistik?

Die Verbandsarbeit ist sehr wichtig. Leider wird dies nicht von allen Firmen so gesehen. Der Einzelne kann gegenüber der Politik wenig bis gar nichts ausrichten. Hier kann nur der oder die Verbände gemeinsam etwas erreichen. Aus meiner Sicht besteht die Gefahr, dass seitens der Politik künftig gewisse Vorgaben oder Gesetze erlassen werden, die sich für die Unternehmen als negativ herausstellen können. Daher ist die Verbandsarbeit, das Netzwerken untereinander und der regelmäßige Austausch wichtig, um für alle Beteiligten einen positiven Konsens zu schaffen.

Wie wichtig wird die Verbandsarbeit Ihrer Meinung nach künftig sein und warum?
Diese wird aus den vorgenannten Gründen in Zukunft noch wichtiger. Die Politik trifft häufig Entscheidungen, die in der Art schwer oder gar nicht umsetzbar sind, beziehungsweise wenig Sinn ergeben. Leider sind die Entscheidungsträger oftmals nicht im Unternehmenskontext aktiv und können gar nicht beurteilen, ob die Maßnahmen umsetzbar sind. Weiterhin ist der Austausch untereinander nicht zu unterschätzen. Dieser wird auch in Zukunft wichtig sein.

Haben Sie schon Pläne für Ihren Ruhestand, die beispielsweise eine fortwährende Tätigkeit in den Verbänden vorsehen? Oder mit anderen Worten, können Sie die jahrelange Arbeit direkt hinter sich lassen oder wird Sie weiterhin eine gewisse Leidenschaft dafür begleiten?

Ich werde Häffner noch bis zu den Wahlen in 2023 im BWVL vertreten. Den IHK-Verkehrsausschuss werde ich dann im Frühjahr 2023 verlassen. Ansonsten treffen wir uns privat schon heute als Stammtisch vom alten Versandleiterkreis der IHK Mittlerer Neckar und daran werde ich auch künftig teilnehmen. Ansonsten möchte ich im Ruhestand mehr Sport machen. Auch in der Feuerwehr bin ich noch tätig, wenn auch nicht mehr als aktiver Feuerwehrmann.

Welche Herausforderungen sehen Sie in den kommenden Jahren in Ihrem Fachbereich?
Die Situation auf der Straße, der Fachpersonalmangel – besonders bei den Berufskraftfahrern – wird nicht leichter werden. Ich vermute, dass sich diese Situation auch weiterhin als Herausforderung darstellen wird. Gute Fachkräfte zu finden ist eine der großen Aufgaben, die jedes Unternehmen in Zukunft stemmen muss. Zudem wird die Digitalisierung weiter fortschreiten und neue Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen mit sich bringen. Zudem finde ich das Ausbilden neuer Kolleginnen und Kollegen stets wichtig. Wann immer möglich, sollte man selber ausbilden und sein Wissen und seine Erfahrung weitergeben.

Sie haben kürzlich bereits einen Nachfolger für Ihre Arbeit bei Häffner gefunden. Tim Herrmann wird Ihre Leitungsposition im Bereich Logistik übernehmen. Wie gestaltete sich die Einarbeitungsphase und welche Wünsche geben Sie Ihrem Nachfolger mit auf den Weg?
Wir haben uns drei Monate für die Einarbeitung Zeit genommen. Diese gestaltete sich sehr gut. Herr Herrmann ist gelernter Spediteur und kennt sich mit den digitalen Medien sehr gut aus. Die Chemie zwischen uns hat von Anfang an gestimmt, man könnte sagen „Old School trifft Digital Native“. Ich wünsche Ihm eine glückliche Hand bei der Fahrergewinnung und den neuen Aufgaben und Themen, die auf Ihn zukommen werden.

Welche Situationen werde Sie Ihrer Meinung nach aus dem Arbeitsleben vermissen?
Es gab Tage, an denen man schnell reagieren und eine Personal- oder Transportlösung finden musste.
An die täglichen Kontakte mit Kolleginnen und Kollegen sowie den externen Geschäftspartner:innen werde ich sicherlich hin und wieder zurückdenken.

Worauf freuen Sie sich im Ruhestand am meisten?
Auf die neu gewonnene Zeit. Hobbies pflegen zu können und nicht mehr früh aufstehen zu müssen.

Wenn Sie auf Ihre Karriere bei Häffner nun zurückblicken, welche Highlights werden Sie auch im Ruhestand nicht vergessen?
In jedem Fall die Übernahme der Leitungsposition des Lagers im Jahr 2000 sowie unsere spontanen Einsätze dort, als Ware ausgelaufen war. Meine Tätigkeit als Leiter AdBlue und der damit verbundenen Tätigkeit im Außendienst werde ich auch nicht vergessen. Hier war ich viel in den Benelux-Ländern unterwegs und wir konnten auch einige Exporte mit 20’ft Containern durchführen. Zudem habe ich die Mitarbeit in den Verbänden stets geschätzt (VCH, BWVL, BGA). Im Rahmen dieser Tätigkeiten war ich öfter im Verkehrsministerium in Berlin und Bonn.

Herr Nieß, welche abschließenden Worte möchten Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen bei Häffner mitgeben?
Die Zeiten werden künftig nicht einfacher. Ich wünsche allen vor allem Gesundheit und dass es Häffner auch in der Zukunft wirtschaftlich gut geht. Lasst Euch nicht stressen.

 

Wir wünschen Ralf Nieß alles erdenkliche Gute für den wohlverdienten Ruhestand und bedanken uns für die zahlreichen gemeinsamen Jahre bei Häffner!