Von der Pharmaindustrie in die Chemiebranche – Häffner stellt neue Einkaufsleiterin Yvonne Schnürch vor
Seit Anfang des Jahres weht bei der Häffner GmbH & Co. KG ein frischer Wind durch die
Abteilung Einkauf. Mit Yvonne Schnürch erhält das Unternehmen einen routinierten Profi
des Großhandels. Im Interview erzählt sie uns unter anderem mehr über ihren bisherigen
Werdegang, ihre Führungsphilosophie und ihre Haltung zum Thema Digitalisierung.
Frau Schnürch. Erst einmal ein herzliches Willkommen bei uns. Wir hoffen, dass Sie sich bisher gut einleben konnten. Wie haben Sie Ihre ersten Wochen bei Häffner erlebt?
Meine Kolleginnen und Kollegen – sowohl innerhalb des Einkaufs, als auch aus anderen Abteilungen – stehen mir mit Rat und Tat zur Seite und machen mir den Start dadurch sehr einfach. Ihnen gilt an dieser Stelle mein besonderer Dank für die Hilfe und den herzlichen Empfang, aber auch für die Aufnahme ins Team und den guten Gesprächen. Durch deren Zeit und Unterstützung, habe ich die Möglichkeit mich möglichst schnell in die Themen einzuarbeiten.
Zum Fachlichen kann ich nach nicht mal einem Monat noch nicht viel sagen. Als „Branchenfremde“ drücke ich hier erstmal die Schulbank und lerne viel Neues dazu. Auf mich wartet ein sehr spannender Markt mit vielen Einflussfaktoren und Herausforderungen.
Wir möchten Sie gern näher kennenlernen. Wie haben Sie Ihre Berufsjahre bisher verbracht?
Nach Studium und Ausbildung war ich immer im Bereich Einkauf beschäftigt. Ich durfte unterschiedliche Stationen durchlaufen und hatte diverse Positionen inne. Die letzten 29 Jahre habe ich in einem pharmazeutischen Großhandel gearbeitet. Dort war mein Aufgabengebiet sehr abwechslungsreich und man musste sich stetig auf verschiedene Einflussfaktoren der aktuellen Marktgegebenheiten einstellen.
Projekte zur Optimierung der Arbeitsprozesse und die stetige Entwicklung der Abteilung und damit der Unternehmung gehörten ebenso zu meinem Arbeitsalltag, wie die enge Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten im Sinne eines Key Account-Managements. Immer ein Ohr am Markt zu haben und wissen woher man gewünschte und benötigte Informationen bekommt, ist hierbei das Geheimnis des Erfolges.
Warum haben Sie sich konkret für ein mittelständisches Unternehmen wie Häffner entschieden? Sehen Sie darin besondere Herausforderungen im Gegensatz zu Ihren bisherigen beruflichen Erfahrungen?
Schon im ersten Gespräch konnte ich spüren, wie der Umgang miteinander gelebt wird. Die schnellen Entscheidungswege haben mich beeindruckt und ich habe durchaus auch Parallelen zu meiner bisherigen Tätigkeit gesehen. Sicherlich spielen mache Dinge in einem Konzern eine andere Rolle als im Mittelstand. Für mich persönlich sehe ich keine besondere Herausforderung im negativen Sinn, eher eine Ermunterung und eine Chance meine bisherigen beruflichen Erfahrungen gewinnbringend für die Firma Hugo Häffner einzusetzen und auch meinen persönlichen Horizont zu erweitern.
Auf welche konkreten Aufgaben freuen Sie sich in Ihrer neuen Position als Einkaufsleiterin bei Häffner am meisten?
Die Position als solche ist an sich für mich nicht neu, die Branche und die Unternehmensform ist „nur“ eine andere. Die Herausforderungen werden meist vom Markt an einen herangetragen. Genau das ist für mich das Spannende – mich in einen für mich komplett neuen Markt einarbeiten und die Herausforderungen anzunehmen, die sich daraus ergeben. Des Weiteren sind es mit Sicherheit auch die internen Themen die es zu identifizieren, weiter- und voranzutreiben gilt.
Frau Schnürch, nach vielen Jahren Erfahrung als Vorgesetzte, wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?
Mein Führungsstil ist sehr kooperativ. Ich binde, soweit möglich, das Team in die Entscheidungsprozesse mit ein und gebe gerne einen gewissen Rahmen vor, in welchem sich jeder Mitarbeiter frei bewegen und Entscheidungen treffen kann, ohne immer Rücksprache halten zu müssen. Meine Tür steht auch immer für jeden offen, egal zu welchem Thema.
Darüber hinausgedacht: Was ist Ihnen im Arbeitsalltag wichtig?
Mir ist eine offene und ehrliche Kommunikation und ein intensiver Austausch auch über die Abteilungsgrenzen hinaus wichtig. Das schafft Bewusstsein für die Dinge, die den Einzelnen im beruflichen Alltag bewegen. Letztendlich haben wir ja alle gemeinsame Werte, eine Vision und Mission – ein gemeinsames Ziel.
Welchen Stellenwert hat Teamarbeit für Sie und wie möchten Sie diesen Zusammenhalt in Ihrer Abteilung bestärken?
Teamarbeit beschränkt sich aus meiner Sicht nicht nur auf die Abteilung, sondern geht über Abteilungsgrenzen hinaus. Wie eben bereits erwähnt spielen wir alle im gleichen Team und haben ein gemeinsames Ziel. Der aktive Austausch und eine intensive Kommunikation untereinander sollten uns das immer wieder ins Bewusstsein bringen, ebenso wie das gemeinsame Arbeiten an den Zielen.
Wie stehen Sie zu den großen Themen Digitalisierung, New Work und Work-Life-Balance?
Die Digitalisierung ist ein weites Feld mit vielen Chancen und Möglichkeiten. Es ist weit mehr als E-Mails anstatt Briefe zu schreiben oder gescannte Dokumente in einem digitalen Archiv aufzubewahren, anstelle sie in einem Ordner im Schrank abzulegen. Ich persönlich stehe dem Thema sehr offen gegenüber. Welches Mittel und Medium man für welches Thema verwendet, muss aus meiner Sicht aber im Einzelfall auf Sinnhaftigkeit und Wertschöpfung beziehungsweise Nutzenstiftung geprüft werden.
New Work ist ein Teil der Digitalisierung beziehungsweise der digitalen Transformation in welcher wir uns befinden. Ich selbst habe mit Beginn der Pandemie ausschließlich im Homeoffice gearbeitet und nach über eineinhalb Jahren kenne ich die Vorteile aber durchaus auch die Nachteile sehr genau. Die Frage ist hierbei – wie bei vielen anderen Dingen auch – wie schafft es jeder einzelne bewusst damit umzugehen. Einen großen Vorteil sehe ich in der Flexibilität des Mitarbeiters. Je nach Veranlagung wird aber insofern schnell ein Nachteil daraus, wenn man darüber hinaus die Work-Life-Balance vergisst.
Diese Balance zwischen Arbeit und Alltagsleben muss jeder für sich selbst finden, um dauerhaft Leistung zu bringen, aber auch um die eigene Gesundheit zu bewahren. Sie ist das wertvollste Gut das wir haben und darf nicht gefährdet werden. Im Job gilt wie beim Sport: Höchstleistungen sind nur möglich, wenn es auch Ruhephasen gibt.
Wie motivieren Sie sich, beziehungsweise Ihre Mitarbeiter in einer anstrengenden Arbeitsphase?
Mich selbst motiviert es in anstrengenden Arbeitsphasen, das Ziel zu kennen und dieses nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn ich weiß warum ich etwas tue, geht es immer besser. Ich sehe das auch eher sportlich, denn die Erfahrung hat mir auch immer wieder gezeigt: auch wenn man es vielleicht manchmal nicht glaubt, man kommt durch anstrengende Phasen immer durch und kann dann auch stolz auf das Geleistete sein. In diesen Arbeitsphasen hilft es mir auch, mich zwischendurch mal bewusst rauszunehmen, das Thema kurz auf die Seite zu legen und im Anschluss mit einem frischen Blick zu betrachten. Ein Tässchen Kaffee mit Kollegen oder auch mal über etwas Anderes zu reden hilft dabei sehr.
Wie ich Mitarbeiter in solchen Phasen motiviere hängt vom einzelnen Mitarbeiter ab und wie dieser auch selbst mit der Situation umgeht. Hierzu kann ich nicht pauschal antworten, sondern muss individuell auf den Mitarbeiter zugeschnittene Ansätze finden, die sehr unterschiedlich sein können. Gute Laune und ein gutes Arbeitsklima schaffen, hat an der Stelle als erste Maßnahme noch nie geschadet!
Wenn Freunde Sie beschreiben müssten, wie sähe das Bild von Yvonne Schnürch aus?
Die Antwort geben am besten Freunde und nicht ich selbst, aber mein Umfeld bescheinigt mir immer wieder folgende Eigenschaften:
straight und dennoch überlegt, selbstreflektiert, offen und empathisch.
Wie schaffen Sie sich einen Ausgleich zum Arbeitsalltag?
In meiner Freizeit bin ich gerne draußen und bewege mich an der frischen Luft. Bis vor drei Jahren habe ich mich auch gerne unter Wasser bewegt. Seit ich aber das Golfen für mich entdeckt habe, ist das Tauchen etwas in den Hintergrund gerückt. Reisen gehört auch zu den Dingen die ich gerne mache – die Welt und neue Menschen kennenlernen und dabei meinen sportlichen Hobbies nachkommen. Nur am Strand liegen ist mir definitiv zu langweilig.
Ich gehe auch gerne auf Konzerte und wenn diese nicht in unserer Region sind, verbinde ich gerne auch einen Städtetrip mit einem Konzertbesuch oder andersrum.
Nach vielen umfangreichen Fragen, ein paar zur Entspannung. Wenn Sie wählen müssten:
Kaffee oder Tee? Kommt auf den Kaffee an 😉
Hund oder Katze? Manta und Hai
Sommer oder Winter? Sommer
Strand oder Berge? Im Wechsel
Organisation ist alles oder ein bisschen kreatives Chaos ist in Ordnung? Ordnung
Laptop oder Papier und Stift? Laptop
Buch oder E-Book? Buch
Modern oder klassisch? Eine Kombi aus Beidem