Chemie hautnah – Girl’s Day 2022 bei Häffner

Vergangene Woche durften wir an unserem Standort in Marbach am Neckar erstmalig zum Girl’s Day einladen. Dreizehn Mädchen im Alter zwischen elf und vierzehn Jahren, bekamen einen Einblick in die Welt der Chemie und unseren Arbeitsalltag bei Häffner.


Zur Begrüßung gab es erstmal typisch schwäbische Butterbrezeln zur Stärkung und eine kleine Unternehmensvorstellung der Häffner GmbH & Co. KG durch Ausbildungsbeauftragte und Teamleiterin des Innendienstes Laurien Renke. An ihrer Seite stellte unsere Auszubildende zur Chemielaborantin Marie Höhnle ihr Berufsfeld vor und beantwortete die Fragen der Mädchen zu ihrer Ausbildung und ihrem Arbeitsalltag bei Häffner. Neben zahlreichen Informationen aus der Welt der Chemie und Eindrücken vom Firmengelände in Marbach am Neckar, durfte die chemische Praxis natürlich nicht fehlen. Dazu durften die Mädchen selbst zu Messgeräten und Kelle greifen, um eigene Handcreme herzustellen.

Spannende Live-Experimente

Doch zuvor wurden die Teilnehmerinnen mit Schutzkitteln und -brillen ausgestattet, damit Augen und Kleidung vor Spritzern geschützt sind. Nach Erhitzen, Mischen und Abfüllen, musste nur noch abgewartet werden, bis die cremige Masse aushärtet. Die Eigenkreation aus verschiedenen Bio-Ölen und Shea-Butter, durfte natürlich mit nach Hause genommen werden, ebenso wie Kugelschreiber, Blöcke, eine Schutzweste und ein Lanyard -natürlich in Häffner-Grün!

Rasch umgezogen und die Warnweste übergeworfen, ging es zum Live-Experiment an die frische Luft. Der spektakuläre Versuch mit dem lustigen Namen „Elefanten-Zahnpasta“ brachte die Teilnehmerinnen zum Staunen. Aus Sicherheitsgründen übernahm Auszubildende Marie die Durchführung mit Sicherheitsabstand zur Gruppe der Mädchen. Dass dieser mit Bedacht gewählt ist, zeigte der Versuchsverlauf deutlich. Mit einer überschäumenden

Reaktion verschiedener und bekannter Zugaben wie Spülmittel, verblüffte das Experiment alle Umstehenden. Hierbei reagiert Kaliumiodid mit Wasserstoffperoxid unter Bildung von Sauerstoff. Dadurch wird das zugesetzte Spülmittel aufgeschäumt. Rauch- und Geruchsentwicklung gehören bei vielen chemischen Vorgängen dazu und ist in Laboren gängiger Arbeitsalltag. Wenn Chemie erlebbar gemacht werden kann, ist sie natürlich spannender, als Formeln auf einem Papier. Doch auch dies gehört zur Ausbildung zur Chemielaborantin dazu.

Logistik mal anders

Ein weiteres Highlight aus einem anderen Fachbereich, der Lagerlogistik, erwartete die Mädchen am Girl’s Day in unserem vollautomatisierten Hochregallager. Neben der komplexen Funktionsweise des Lagers, beeindruckt die Begehung durch bloße Fakten: Auf insgesamt circa 25 Metern in der Höhe gemessen, können rund 6000 Paletten Ware gelagert werden. Unsere Mitarbeiter im Lager Marbach haben alle eine Höhenrettungsausbildung absolviert – warum? Der Sauerstoffgehalt liegt nur bei 13,2%, dies entspricht ca. 3500 Höhenmetern, was bedeutet, dass die Luft relativ knapp wird, ist man zu lange im Hochregalbereich. Das bewies Logistikmeister und stellvertretender Lagerleiter Kay Haferkorn mit einem ganz normalen Feuerzeug. Vor der Tür des Lagers geht es problemlos an, sobald man das Lager betritt, versucht man vergeblich eine Flamme zu erzeugen, da sie zu wenig Sauerstoff zum Brennen hat. Im sehr seltenen Fall einer Ohnmacht, beispielsweise bei Reparatur- und Wartungsarbeiten, müssen die Kollegen also auch in 25 Metern zu Hilfe kommen können. Dafür absolvieren sie regelmäßige Höhenrettungstrainings. Wenn der Sauerstoffgehalt unter 13% fällt, ist der Zutritt nur mit externer Sauerstoffversorgung gestattet. Das Lager beindruckt also nicht nur durch seine Technologie, sondern auch durch seine Funktionsweise.

Nach diesen spannenden Vorführungen, haben sich die Mädchen im wahrsten Sinne des Wortes eine Verschnaufpause verdient. Der Girl’s Day 2022 ging mit einer munteren Fragerunde rund um das Thema Berufe in der Chemiebrache sowie einem auflockernden Spiel zu Ende. Die Mädchen verstanden sich auch untereinander prächtig und auch  Laurien Renke zeigte sich mit dem ersten Girl’s Day bei Häffner zufrieden: „Für das erste Mal sind wir sehr zufrieden. Die Mädchen waren allesamt sehr interessiert, freundlich und vor allem neugierig.“ Auch für das kommende Jahr, hat die Ausbildungsbeauftragte etwas mitgenommen: „Beim nächsten Girl’s Day freuen wir uns wieder auf überraschende Experimente, noch mehr Einblicke in unseren Arbeitsalltag und noch mehr Interaktivität!“